In der Ratssitzung vom 22.05.2025 galt es unter anderem eine*n neue*n Ortsvorsteher*in für das Dorf Opherten zu wählen. Die Titzer CDU hatte zunächst keine Bedenken gegen die amtierende und später parteilose Ortsvorsteherin Ruth Laengner (vormals CDU). Jedoch ihr Wechsel in die Fraktion der Grünen und ihre Kandidatur als Bürgermeisterkandidatin schien nicht bei jedem CDU-Mitglied gut angekommen zu sein. So entschloss man sich noch kurz vor der Kommunalwahl die amtierende Ortsvorsteherin doch durch einen eigenen CDU-Kandidaten zu ersetzen, (siehe hierzu auch www.ruth-laengner.de). Die Grünen beantragten darauf hin, die von der CDU beantragte Neuwahl in geheimer Abstimmung durchzuführen. Lesen Sie hierzu unsere Begründung:
„Das Amt des Ortsvorstehers ist kein politisches, auch wenn man bei all dem Zirkus, der in diesem Jahr darum gemacht wurde ohne Sinn und Notwendigkeit einen neuen CDU Ortsvorsteher wenige Wochen vor der Kommunalwahl zu installieren zu einem anderen Eindruck kommen kann.
Der Ortsvorsteher vertritt die Bürgerinnen und Bürger des Ortes. Er vermittelt zwischen dem Ort und dem Rat und der Verwaltung. Er setzt sich für die Belange „seiner“ Bürgerinnen und Bürger ein. Aller Bürgerinnen und Bürger, unabhängig von deren Geldbeutel, Geschlecht oder etwaiger Parteizugehörigkeit. Das ist im übrigen nicht nur eine lose Vereinbarung, dazu leistet der Kandidat einen Eid.
Dafür hat er normalerweise das Vertrauen seiner Mitbürger. Das Vertrauen des Rates erhält er durch die Wahl.
Und zu keinem Zeitpunkt hatten wir bisher einen Grund, an diesem Grundverständnis des Amtes zu Zweifeln oder unser Vertrauen zu versagen.
Wir haben einstimmig die Kollegen Andreas Dering, Ullrich Goebbels, Hermann-Josef Goebbels, Wilhelm Hintzen, Robert Holzportz, Werner Hompesch, Stefan Melzner, Sibylle Michaelis, Norbert Schiffer, Verena Schmidt, seinerzeit Ruth Laengner und Horst Klever mitgewählt.
Aber die Wahl des Ortsvorsteher ist auch kein Automatismus. Wenn Verhalten und Äußerungen eines Kandidaten Anlass geben daran zu zweifeln, dass er seinen Amtseid möglicherweise nicht in der erforderlichen Art und Weise umsetzen würde, nämlich gerecht und unvoreingenommen alle Bürgerinnen und Bürger unabhängig von Geschlecht, Stand oder politischer Ansicht vertreten zu können, dann kann, dann muss ein Mitglied des Rates diesen Kandidaten nicht wählen.
Meine Damen und Herren, wir haben heute genau diese Zweifel. Wir halten den Kandidaten nach ausgiebiger Prüfung und im übrigen auch diversen Gesprächen im Ort selbst für ungeeignet dem Amt und seinen Aufgaben gebührend gerecht zu werden.
Um jedem Mitglied des Rates nun Gelegenheit zu geben, seiner persönlichen Überzeugung unabhängig von persönlichen oder parteipolitischen Zugehörigkeiten zu folgen, beantragen wir erstmalig und wie ich hoffe auch niemals wieder nötig werdend, die Wahl geheim durchzuführen.“
Der Rat hat sich bei 10 Nein Stimmen, gegen 14 Ja Stimmen für den neuen Kandidaten ausgesprochen. Rechnerisch scheinen also nicht nur die Grünen bedenken zu haben, dass noch nicht einmal eine dreiviertel Mehrheit für den Kandidaten zustande gekommen ist. Ein Novum bei einer Ortsvorsteher*inwahl in Titz.